Landesverein Waldarbeitsmeisterschaften

Günter Schikora
Jahrgang 1955
Beruf: Verwaltungsangestellter

Schiedsrichterobmann
Er ist Ansprechpartner in allen Fragen rund um unsere Schiedsrichter und ist selber als Schiedsrichter (EDV-Auswertung) tätig.

gs(_AT_)waldarbeitsmeisterschaften.de
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Über den Verein - unser Wirken und unsere Ziele

Zu den wichtigsten Zielen unseres Vereins gehört es, Waldarbeitsmeisterschaften auszurichten, hierbei in erster Linie die Berliner und die Brandenburger Landesmeisterschaften.

Eine weitere Aufgabe ist es das Berufsbild der Forstwirte in der Öffentlichkeit zu stärken.
Aktuell sind wir knapp 70 Mitglieder von denen 1/3 aktive Wettkämpfer sind. Dazu haben wir etwa 6 Nationalteam-Wettkämpfer und einige Schiedsrichter.

Was bedeutet "ausrichten" - was macht der Verein?

Bevor wir aktiv an das Aufbauen eines Wettkampfparcours gehen können, muss natürlich erstmal allerlei organisatorisches geklärt werden. Dazu gehören Gespräche innerhalb des Vorstandes über z. B. den Veranstaltungsort, Festlegung Teilnehmerzahlen, evtl. Sponsoren, wer macht was, wie kann uns die jeweiliges Forstverwaltung unterstützen, erstellen einer Ausschreibung, festlegung von Ausschreibungsfristen, Organisation von Helfern und Schiedsrichtern, suche nach Übernachtungsmöglichkeiten von Schiedsrichtern und Teilnehmern, evtl. behördliche Genehmigungen, erstellen Teilnehmerlisten und vieles mehr!

Seit dem Bestehen unseres Vereins haben wir auch schon das zweite Mal eine Deutsche Waldarbeitsmeisterschaft ausgerichtet. Hier ist der organisatorische Aufwand natürlich noch um einiges höher (aber es macht trotz alledem Spaß).

 

Echtbaumfällung - für uns ein Argument.

Dann folgt die Auswahl eines geeigneten Fällbestandes! In Berlin und Brandenburg haben wir seit Vereinsbestehen nur Echtbaumfällungen durchgeführt. Dies ist die ursprüngliche und traditionelle Form der Königsdisziplin Fällung. In anderen Bundesländern wird aber auch im Publikumsinteresse eine sogenannte Mastenfällung auf dem Parcoursgelände durchgeführt. Hierbei handelt es sich um bereits gefällte Bäume (ohne Krone/Wipfel), die mit Hilfe eines Harvester (Holzerntemaschine) in eigens dafür konstruierte Stahlhülsen (die ca. 2m tief in den Boden eingegraben sind) gesetzt werden. Bei beiden Varianten bedarf es einigen Fingerspitzengefühls und einer Portion Erfahrung in den Wettkampfrichtlinien.

Der Wettkampf – jede Hand wird benötigt!

Einige Tage vor dem eigentlichen Wettkampf wird der Wettkampfparcours aufgebaut. Hierzu wird auch die Unterstützung der Vereinsmitglieder benötigt. Diese gemeinschaftlichen Vereinsaktionen sind immer sehr beliebt bei allen Akteuren. Es besteht nochmal die Möglichkeit, sich vor dem Wettkampf mit Schiedsrichtern und Helfern zu veständigen und evtl. Problematiken zu klären, aber auch der Spass kommt hier natürlich nicht zu kurz. Auch die jeweiligen Forstverwaltungen unterstützen diese Vorbereitungen sehr aktiv mit Personal und Technik.
Zu guter letzt unterstützen wir den ganzen Wettkampf natürlich mit vielen freiwilligen Helfern und unseren engagegierten Schiedsrichtern, die regelmäßig dafür geschult werden.

(Neue) Technik soll begeistern!

Die Vorbereitung und Durchführung der Waldarbeitsmeisterschaften planen wir natürlich so, dass neueste Erkenntnisse bei Holzernteverfahren, Holzerntemaschinen und Sicherheitsausrüstungen für Waldarbeiter dargestellt und deren Vergleich auf nationaler und internationaler Ebene von talentierten, professionellen Waldarbeitern angewendet werden. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Beachtung von Sicherheitsaspekten bei der Waldarbeit. Denn, die Beachtung der Arbeitssicherheit ist der wichtigste Punkt bei der Waldarbeit, hier kann echte Professionalität gezeigt werden.

Jugendförderung und Workshops

Natürlich fördern wir als Verein die Teilnahme von Auszubildenden und Waldarbeitern an nationalen und internationalen Wettkämpfen. Dies soll der Jugendpflege, der Pflege traditonellen Brauchtums, der sportlichen Betätigung und nicht zuletzt der Völkerverständigung dienen. Jeder Teilnehmer hat über den Verein die Möglichkeit, an Trainingslagern teilzunehmen. Je nach Interesse, werden diese vor größeren Wettkämpfen durch den Verein angeboten. Jede Teilnahme an einer Landesmeisterschaft ist aber auch ein Training, denn nur ein gutes Training ermöglicht es den Teilnehmer gute Wettkampfergebnisse zu erzielen. 

Organisation, Regelwerk und Schiedsrichter

Der Verein wirkt auch aktiv an der Mitgestaltung des Bundesverein Waldarbeitsmeisterschaften e. V. VWMD e.V. mit. Der Vorstand des Bundesvereins setzt sich aus Mitgliedern aller Landesvereine zusammen. Der Bundesverein unterstützt den jeweiligen Landesverein bei der Organisation der Deutschen Waldarbeitsmeisterschaft, wählt die Teamleitung der Nationalmannschaft, organisiert und führt mit der Bundesregelkommission (zuständig für aktuelle Regelwerke und deren Einhaltung, stellt Hauptschiedsrichter u.a.) regelmäßig Schiedsrichterschulungen durch, führt Verhandlungen mit Sponsoren, die Deutsche Meisterschaften und die Nationalmannschaft unterstützen. Bei Landes- und Deutschen Meisterschaften stellt unser Verein auch Schiedsrichter zur Verfügung.

Darum im Verein!

Wir als Waldarbeitsverein schaffen und liefern wichtige Beiträge, die Wertschätzung des Waldarbeiterberufes und die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Waldarbeit zu lenken, internationale Kontakte zwischen professionellen Waldarbeitern zu schließen, Vorurteile abzubauen und das friedvolle Miteinander der Nationen zu fördern. Der Beruf des Waldarbeiters ist für den Erhalt unserer Umwelt und damit auch den Erhalt des Allgemeinguts "Wald", ein sehr wichtiger Beruf und damit auch erhaltenswert.

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Gründung des Landesverein Waldarbeitsmeisterschaften

Über 10 Jahre Landesverein! Brandenburger und Berliner gründen einen Verein ... es begann 1990!

In der Waldarbeitsschule Bernau trafen sich am 27. September 1999 Brandenburger und Berliner Forstleute und gründeten den: "Verein Waldarbeitsmeisterschaften Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. i.G."
Am 26. Januar 2000 wurde die erste Mitgliederversammlung in der Waldarbeitsschule Bernau einberufen.

Die wichtigsten Tagesordnungspunkte waren:
die Wahl des Vorstandes und des Ausschusses sowie Informationen zu diesjährigen Höhepunkten in der Vereinsarbeit und der Arbeit des Bundesvereins.

Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus:
Herr M. Wistuba (FWM aus Berlin) – 1. Vorsitzender
Herr M. Schade – Stellvertreter
Herr K. Pogrzeba (Forstamtsleiter Berlin-Friedrichshagen) – Stellvertreter
Herr J. Kusau – Kassenwart
Frau I. Wistuba – Schriftführerin
Herr M. Schade, Herr O. Dossow, Herr F. Mielke – Beisitzer

Am 08.05.2000 wurde der Verein umbenannt in "Landesverein Waldarbeitsmeisterschaften Berlin-Brandenburg e. V." und durch das Amtsgericht Charlottenburg bestätigt mit der Eintragung in das Vereinsregister. 

Im Juni 2000 gingen wir eine Partnerschaft mit Baden-Würtemberg e.V. ein.

Sie möchten Mitglied werden?

Wir, der Landesverein Waldarbeitsmeisterschaften Berlin-Brandenburg e. V. freuen uns jederzeit über neue Mitglieder und möchten Sie bzw. euch als gestandene/n Forstwirt/in, Azubi oder einfach interessierten Menschen für eine Mitgliedschaft in unserem Verein gewinnen.

Warum dann gerade unser Verein?

Ihr interessiert euch für die Waldarbeit, für die Tätigkeit im freien oder in der Natur, habt Interesse an handwerklichen Tätigkeiten, wollt neue Menschen kennen lernen und / oder habt Spaß am sportlichen Wettkampf?

Alles das wird bei uns im lockeren, entspannten Verband gelebt!
Grade für Wettkampfbegeisterte – als Teilnehmer genauso wie als Schiedsrichter oder Organisationstalente – bieten wir einiges: Trainingslager, Workshops, Echtbaumfällungen, Anreiseorganisation. Dazu auch Kettenschnitzen für die Kreativen sowie Berufsinformationen und Unterstützung im Job … und ganz nebenbei sind wir auch noch eine nette Truppe!

Treten Sie bei!

Man muss keinen Forstberuf erlernt haben, um in unserem Verein aktiv mitzuwirken!
Es gibt die Möglichkeit als Schiedsrichter Wettkämpfe aktiv mitzugestalten, uns beim Aufbau von Wettkampfdiziplinen zu unterstützen, den Verein und seine Zukunft voran zu bringen. Viele Showveranstaltungen, aber auch Freizeitaktivitäten gemeinsam zu erleben und gestalten.
Wir sind ein aufgeschlossener Verein, bei uns findet jeder seinen Platz.

Natürlich haben wir uns in unserer Satzung auch als Ziel gegeben, den Beruf des Forstwirtes in der Öffentlichkeit zu Fördern, in diesen Zusammenhang steht auch die Nachwuchsförderung. Auszubildende zum Forstwirt/in und junge Forstwirte/innen sind uns deshalb besonders willkommen.

Unsere Waldarbeitsmeisterschaften sind deshalb die beste Gelegenheit, dass frisch erworbene Wissen und die Fertigkeiten mit gleichgesinnten zu messen, sich auszutauschen, neue Freunde finden, Spass zu haben, in der öffentlichkeit Bestätigung für seinen Beruf zu erhalten.

Nähere Informationen befinden sich in allen Rubriken unserer Homepage, detailliert unter: Zielen des Vereins. Gern steht der Vorstand, aber auch jedes Mitglied des Vereins für nähere Auskünfte zur Verfügung.

Wir verbleibe herzlichst mit einem 3-fachen Baum fällt, Baum fällt, Baum fällt!

Josef Kucerà/> Vereinsvorsitzender 

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Berufsbild Forstwirt

Du bist Forstwirt - och, das ist ja toll.
Den ganzen Tag schön im Wald!
Oder? Alles Anders?!

Der Traum vom Waldarbeiter:

Der Forstwirt verrichtet seine Arbeit allein, in aller Ruhe und Abgeschiedenheit, so richtig im Frieden und Einklang mit der Natur. Er ist fern von Technik, Lärm, Gestank und Hektik. Nur dumpfe Axtschläge durchbrechen gelegentlich die Stille des Waldes. Am Wärmenden Feuer, im Gespräch mit Förster und Jägern verzehrt er sein Brot ...

Forst ArbeitDie Realität des Forstwirts:

Der Forstwirt arbeitet mit modernsten Maschinen, ist also auch Lärm und Abgas ausgesetzt. Gegen Unfälle und Gesundheitsschäden schützt er sich mit Helm, Gehör- und Gesichtsschutz, Handschuhen und speziellen Arbeitskleidern. Häufig wird zu zweit oder in kleinen Gruppen gearbeitet. Der Arbeitsvorgang erfordert überlegtes und konzentriertes Handeln und Zupacken.
Forstwirt ist also ein Beruf für technik- und naturinteressierte Teamworker, die auch ein bisschen Wetterfest sein müssen!

Schulische Voraussetzungen:

Gesetzlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben; beim Berufsberater oder Betrieb erkundigen.

Ausbildungsdauer:

Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre. (Waldarbeitsschulen)

Sonnenseiten:

Das selbstständige Arbeiten im Freien, die Naturbezogenheit und die Gewissheit, eine wirklich nützliche Aufgabe zu erfüllen. Der Forstwirt übt seine Berufsarbeit in der natürlichen freien Umgebung des Waldes aus. Er arbeitet im Rahmen der Arbeitsanweisungen des Försters selbstständig – er ist Mitarbeiter des Försters. Die Auswirkungen seiner Arbeit kann er zum Teil über längere Zeiträume beobachten.

Schattenseiten:

Der Forstwirt ist oft auch unangenehmen Witterungsbedingungen ausgesetzt, die Arbeit ist körperlich belastend. Das Gelände, in dem er arbeiten soll, ist vielfach nur unter Anstrengungen begehbar. Die meisten Waldarbeiten sind ausgesprochene Schwerarbeit, mit entsprechend hoher körperlicher Beanspruchung.

Es ist wenig bekannt, dass die Forstarbeit, trotz modernster Maschinen, körperlich anstrengend und geistig herausfordernd ist, dass der Forstwirt oft Lärm, Abgasen und Vibrationen der Arbeitsmaschinen ausgesetzt ist oder dass der Forstwirtberuf eine auffallend hohe Unfallquote aufweist.

Verzeichnis Forstliche Bildungszentren

Bundesland

Ausbildungsstätte / Adresse

Telefon / Ansprechpartner

Baden-Württemberg Forstliches Ausbildungszentrum Mattenhof
Mattenhofweg 14
77723 Gengenbach
 
(07803) 939821
Herr Emmrich
Herr Elsäßer
Bayern Waldbauernschule Goldberg
Geschäftsstelle Scheyern
Goldbergstr. 10
93309 Kelheim
 
(09441) 4017-18
(09441) 4018
Herr Oberprieler
  Waldarbeitsschule Buchenbühl
Rathsbergstr. 320
90411 Nürnberg
 
(0911) 52 23 03
Herr Blank
  Waldarbeitsschule Laubau
Laubau 7
83324 Ruhpolding
 
(08663) 1063
Herr Hein
Brandenburg Waldarbeitsschule Kunsterspring
16818 Kunsterspring
 
(033929) 70205
Herr Litzke
Hessen Versuchs- und Lehrbetrieb für Waldarbeit und Forsttechnik beim FA Lampertheim
Riesengasse 13
68623 Lampertheim
 
(06206) 9452-0
(06206) 9452-27
Herr Keller
  Versuchs- und Lehrbetrieb für Waldarbeit und Forsttechnik beim FA Diemelstadt
Warburger Weg 28
34474 Diemelstadt
 
(05694) 97938-0
Herr Graf
  Versuchs- und Lehrbetrieb für Waldarbeit und Forsttechnik beim Hess. FA Weilburg
Frankfurter Str. 31
35781 Weilburg / Lahn
 
(06471) 39075
Prof.Dr.Backhaus
Mecklenburg-Vorpommern Forstwirtschaftsschule Klueß
Krakower Chaussee 16
18273 Klueß
 
(03843) 21 41 74
Frau Endrulat
Niedersachsen Niedersächsisches Forstliches  Bildungszentrum Münchehof
Sautalstr. 5
38723 Seesen
 
(05381) 98500
Herr Stolzenburg
Nordrhein-Westfalen Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten
Alter Holzweg 93
59755 Arnsberg
 
(02932) 982-0
Herr Dr. Jacke
Rheinland-Pfalz Forstliches Bildungszentrum Rheinland-Pfalz
In der Burgbitz 3
57627 Hachenburg
 
(02662) 9547-0
Herr Esser
Saarland Forstliches Berufsbildungszentrum des Saarlandes
Am Klingelfloß
66571 Eppelborn
 
(06881) 960 20
Herr Scheerer
Sachsen Staatsbetrieb Sachsenforst - Forstliche Ausbildungsstätte  Morgenröthe
Markersbachstr. 3
08262 Muldenhammer
 
(037465) 2888
Herr Eßbach
Sachsen-Anhalt Forstwirtschaftsschule Sachsen-Anhalt
Forststr. 3
39291 Magdeburgerforth
 
(039225) 969-0
Herr Sabsch
Schleswig-Holstein Lehranstalt für Forstwirtschaft
Hamburger Str. 115
23795 Bad Segeberg
 
(04551) 9598-25
Herr Röhl
Thüringen Landeswaldarbeitsschule Thüringen
Töpfergasse 27
98708 Gehren
 
(036783) 887-21
(036783) 887-24
Herr Müller
Herr Buse
     

 

Eine kurze Geschichte der Ausbildung in der Forstwirtschaft

Die Anfänge einer geregelten Waldarbeiterausbildung müssen in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts gesehen werden.

Zu dieser Zeit gründete H.H. Hilf das Institut für forstliche Arbeitswissenschaft (IFFA), dessen Aufgabe es war, die dort gewonnenen Erkenntnisse durch speziell geschulte Wanderlehrer weiter zu vermitteln. Hierdurch wurden die Waldarbeiter mit rationelleren und körpergerechten Arbeitsweisen bzw. neuen Geräten vertraut gemacht.

Zur besseren Schulung errichteten H.H. Hilf und Loycke 1934 bei Eberswalde die erste deutsche Waldarbeitsschule. Diese war so erfolgreich, dass in den folgenden Jahren Zunächst überwiegend in Norddeutschland (Münchehof, Hankensbüttel, Rendsburg, Rhoden), dann in ganz Deutschland Waldarbeitsschulen entstanden. Als Folge verloren die Wanderschulungen bei allen Ausbildungsmaßnahmen immer mehr an Bedeutung.

Um die Ausbildung zu vereinheitlichen und reglementieren, erließ 1940 der damalige Reichsforstmeister die "Verordnung über den Aufbau eines Waldfacharbeiterstandes". In den darauffolgenden Jahren wurden in den einzelnen Bundesländern weitere Ausbildungsbestimmungen erlassen. Erst im Jahre 1974 kam es zur wieder bundesweit geltenden "Verordnung über die Berufsausbildung zum Forstwirt".

Der Waldfacharbeiter war zum Forstwirt geworden ...

Waldarbeit und Entstehung des Waldarbeiterberufes

Von den ersten Anfängen der Holzhauerei bis hin zur industrialisierten Forstnutzung der Neuzeit.

Die eigentliche Arbeit im Wald erstreckte sich bis zum 18. Jahrhundert vorwiegend auf die Holznutzung, also den Holzeinschlag. Diese Holzhauerei begann mit der menschlichen Ansiedlung, sobald Bäume für den Hausbau oder anderwertigen Holzbedarf gefällt wurden.

Viele Jarhunderte hindurch war dann die Waldarbeit geprägt durch Selbstwerbung des Holzbeziehers und bäuerlichen Frontdienst wie Hand- und Gespanndienst für den Landesherrn. So bezogen Handwerker (z. B. Tischler) ihr speziell benötigtes Werkholz selbst aus dem Wald.

Von beruflich tätigen, fachlich spezialisierten Waldarbeitskräften kann man wohl erst in der Neuzeit sprechen. Diese waren dort notwendig, wo große Mengen an Holz für industrielle Zwecke auf großer Fläche bereitgestellt werden mussten. Üblicherweise erhielten die großgewerblichen Betriebe, wie Salinen oder Bergwerke, die notwendigen Holzmengen auf dem Stock (=stehender Bestand), meist als vorübergehende Waldabtretung. Die Betriebe sorgten für Arbeitskräfte für den Holzeinschlag, das Kohlen oder den Holztransport. Dabei gab es bereits ausschließlich mit dem Holzeinschlag beschäftigte Holzhauer (Holzknechte).

Den Arbeitsauftrag erhielten sie meist in Form von Akkorden, das heißt die erbrachte Leistung wurde verlohnt. Nach dem Mittelalter ergab sich im Laufe der intensiveren Nutzung der Wälder auch für den Waldbesitzer, insbesondere den Landesherrn, das Bedürfnis, über eine angemessene Zahl von freien und gelernten Waldarbeitern zu verfügen. Selbstwerber und Fronbauern allein konnten den Einschlag meist nicht mehr bewältigen. Es entwickelte sich allmählich der Berufstand des freien Holzhauers, der den Holzeinschlag gewerblich betrieb (z. B. sah die Forstordnung in Sachsen von 1560 "geschworene Holzschläger" vor). Der Holzhauer führte ein schweres Handwerk aus, das gut erlernt werden musste, und genoss dafür Achtung und Ansehen. 

Im Harz bildete sich schließlich im 17. Jh. erstmalig ein ständiger Waldarbeiterbestand in einem Forstbetrieb heraus. Der intensive Nutzungsbetrieb im Gebirge verlangte größere handwerkliche Fertigkeiten und Kenntnisse der komplizierten Aushaltungs- und Sortierungsbestimmungen. Weitere günstige Voraussetzungen für das Enstehen eines regelrechten Waldarbeiterberufes war, dass Holz das ganze Jahr über bereitgestellt werden musste. Nach mehrjähriger Lehr- und Probezeit bei einem älteren Waldarbeiter, war bei entsprechender Eignung die Übernahme als ständig beschäftigter Waldarbeiter möglich. Damit verfügte die Forstverwaltung im Oberharz zur damaligen Zeit bereits über einen Stamm gut ausgebildeter, ständig beschäftigter Waldarbeiter.

Im 19. Jh. nahm die Zahl der entlohnten Waldarbeitskräfte zu, da i. d. R. auf Selbstwerbung verzichtet und Frondienst aufgehoben wurde. Zugleich kam es im Zuge des Auf- und Ausbaues der Forstwirtschaft zur Intensivierung des Arbeitseinsatzes. Die Betriebsarbeiten wurden beispielsweise um umfangreichere Kulturmaßnahmen, Pflegearbeiten oder den Wegebau erweitert. Mit Ausnahme des Harzes verlor der Berufsstand "eidlich verpflichteter, stolzer, mit der Ausbildung versehener" Waldarbeiter jedoch an Gewicht. Die Zahl der ständigen Waldarbeiter ging im Zuge der Landflucht zurück, da die Verdienstmöglichkeiten in der Industrie besser waren. Dieses Problem hielt bis ins 20. Jh. an. So wurde der größte Teil der Waldarbeit in saisonaler Lohnarbeit meist von haubtberuflichen Landwirten geleistet. Die großteils verhältnismäßig einfach gebliebenen Arbeitsverfahren bei Fällung, Wegebau (Erdwege) oder Kulturen erlaubten den Einsatz von angelernten und ungelernten Arbeitskräften.

Die anspruchsvollere Art der Forstwirtschaft machte im Laufe des 20. Jh. immer mehr einen festen Stamm an Waldarbeitern notwendig. Als Anreiz musste durchgehende Beschäftigung ermöglich werden. Beispielsweise stieg der Anteil ständig beschäftigter Waldarbeiter in den bayerischen Staatsforsten von
6% (1908) auf 28% (1935) und lag 1976 bereits 76%.

Das Bedürfnis nach fachlich gut ausgebildeten, verhältnismäßig selbständig arbeitenden Arbeitskräften führte schließlich zum Waldfacharbeiter.

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